Queensland
 

 
Brisbane
 
Im Jahr 1770 erreichte Captain Cook die Moreton Bucht. Er nahm an, das der in die Bucht mündende Fluss einen günstigen Zugang in das Landesinnere bietet. Eine Annahme, die Matthew Flinders erst 1799 während einer Expedition, auf der er die Gegend kartographierte, bestätigen konnte. Nochmals vergingen fast dreißig Jahre bis der Landvermesser John Oxley vom damaligen Gouverneur von New South Wales, Sir Thomas Brisbane den Auftrag erhielt nach geeigneten Gebieten für die Errichtung von Sträflingskolonien zu suchen. Vom Landesinneren kämpfte sich die Expedition entlang dem Fluss, der sie schließlich in der Moreton Bay führte. Auf Grund dessen erhielt dieser Fluss den Namen Brisbane River. Oxley gründete ein Jahr darauf zunächst die Siedlungskolonie Redcliffe, abseits des Flusses und der Bucht. Trinkwassermangel und kraftraubende Kämpfe mit Ureinwohnern zwangen ihn jedoch bald die Niederlassung aufzugeben und die Kolonie weiter südwärts und diesmal direkt am Brisbane River gelegen neu zu gründen und ihr den Namen Brisbane zu geben. Erst mit der Öffnung der Kolonie für freie Siedler im Jahre 1842 konnte sich Brisbane zu dem Entwickeln was sie heute ist. Bis 1859 schlossen sich viele unabhängige Gebiete unter dem Namen Queensland zusammen und bestätigten zum Ablauf des Jahres Brisbane, dessen Staatszugehörigkeit lange umstritten war, als die Hauptstadt von Queensland. Das unabhängige Queensland trat wenige Jahre später dem Commonwealth bei und ist seit dem Mitglied des Staatenbundes.
 
Fraser Island
 
Abgesehen von einigen vulkanischen Formationen und Sedimentgestein, wie z.B. Coloured Rock, entstand Fraser Island hauptsächlich durch die in Jahrmillionen ablaufende Abtragung der Great Diving Range. Die durch Erosion gelösten Sande wurden über die Flüsse ins Meer transportiert. Die Meeresströmung schwemmte es bis zu der Insel, wo schließlich die Winde den Sand zu bis zu 250 m hohen Dünen aufbaute. Sich ansiedelnde Vegetation befestigte diese Dünen. In Senken mit Wasser undurchlässigen Schichten bildeten sich Süßwasserseen, deren Ufern noch heute wichtige Rastplätze von Zugvögeln sind. Fraser Island ist, mit einer Länge von 120 km und einer Breite von 7 bis 25 km die größte Sandinsel der Welt und steht in der Liste der Weltkulturerbe.
Sie wurde erstmals von den Butchulla Aborigines besiedelt. Auf Grund des üppigen Regenwaldbestandes entwickelte sich in den Tagen der europäischen Siedlern die Industrie des Holzabbaus. Auch der Abbau von mineralischen Sanden war ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Heute erinnern nur noch Überreste einer die Insel durchquerenden Bahnlinie an die industrielle Erschließung.
 
Townsville
 
Dieser Ort entstand aus einem Hafen in der Cleveland Bay, der 1864 eingerichtet wurde und als Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte aus dem Hinterland diente.
John Black und Robert Towns waren die Hauptinvestoren für die Entwicklung des Hafenprojektes. Die Anfangs als Cleveland Bay benannte Siedlung, wurde 1865 nach dem Besuch des Unternehmers Towns in Townsville umbenannt.
 
Mareeba
 
Mareeba bedeutet in der Aboriginessprache “Zusammenkunft des Wassers" und beschreibt das Einmünden des Granite und Emerald Creeks in den Barron River.
John Atherton erreichte 1877 mit seinen Rindern den Barron River, nördlich der heutigen Stadt. Hier errichtete er sein Anwesen und ließ sich als Farmer nieder.
Nachdem Zinnerz in Herberton entdeckt wurde, eröffnete er an einer Kreuzung der berüchtigten Holperpiste, welche Herberton mit Port Douglas verbindet, einen Rastplatz, den “Granite Creek”. 1891 wuchs an dieser Kreuzung eine Stadt, die als Mareeba bekannt wurde.
 
Atherton
 
Diese Stadt wuchs nicht wie die meisten Städte in Nordqueensland auf Grund der sich ansiedelnden Zinn- und Goldminen. Atherton verdankt seine Existenz dem “rotem Gold”, den riesigen roten Zedernbäumen, die einst üppig im Tableland in den Himmel ragten.
 
Cairns
 
Der Name der Stadt bedeutet zwar ins Deutsche übersetzt soviel wie Steinhaufen oder Steinhügel, doch ist die Bedeutung nicht der Ausgangspunkt für die Namensgebung.
Als am Trinitatis Sonntag des Jahres 1770 James Cook die Meeresbucht entdeckte, gab er ihr den Namen Trinity Bay. Die hier 1876 gegründete Siedlung trug Anfangs den gleichen Namen, wurde aber später nach dem damaligen Gouverneur von Queensland, William W. Cairns, benannt.
Sie war Versorgungshafen für die Hodgkinson Goldfelder und die Zinnminen im Landesinneren.
Heute ist der Anbau von Zuckerrohr einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren neben dem Tourismus.
 
Cooktown
 
Gelegen an der Mündung des Endeavour Rivers war sie einst Ankunftsort für die Goldgräber der Region.
Hier ankerte 1770 Captain Cook mit seinem beschädigten Schiff H.M. Bark Endeavour um es zu reparieren. Auf Grund der Gastfreundlichkeit der ansässigen Gungu und Yimidhirr Aborigines, sowie wegen des herrlichen Klimas und der Landschaft, gewährte er sich und der Creweinen 48 tätigen Aufenthalt. Noch heute ist die Gegend ein beliebter Urlaubsspot, an dem sich die Besucher hinreisen lassen länger zu verweilen.
 
Gulf of Carpentaria
 
Der Golf von Carpentaria bildet eine flache Meerestrennung zwischen Australien und Papua New Guinea. In der Mitte beträgt die Tiefe weniger als 70 m und ist eigentlich ein Teil des Australischen Kontinentes, der nur unter dem Meer versteckt ist.
Etwa alle 13000 Jahre senkt sich der Meeresspiegel und hinterlässt nur noch einen brackigen See. In der Vergangenheit bedeutete dies eine natürliche Landbrücke zwischen Australien und Papua New Guinea sowie West Irian.
Die Flutgebiete des MacArther River sind reich an Bodenschätzen aller Art. Speziell an Zink, Silber und Blei. So reich, das sich hier die MacArther River Mine entwickelte, die auch unter der Abkürzung “HYC” bekannt wurde.
“HYC” steht für “Here´s Your Chance” (Hier ist deine Chance).
 
Normanton
 
Ist die Hauptstadt des 68272 km² großen Carpentaria Bezirks. Hier ist der Ausgangspunkt der Gulflandereisenbahn, welche Normanton mit Croydon verbindet. Diese Bahnlinie ist die einzigste Linie Australiens, die keine Anbindung mit dem Hauptschienennetz hat.
 
Hughenden
 
Der Verdienst für die Erschließung des Nordens von Queensland ist William Landsborough zuzuschreiben. Er campierte am Ufern des Flinders Rivers im März 1862. Dieses Camp wurde zum Grundstein von Hughenden. Die Stelle zur Entstehung der Stadt wurde 1877 vermessen. Innerhalb von 12 Monaten entstanden hier ein General Store, ein Polizeigericht, eine Telegraphenstation, sowie eine Bank.
Heute ist die Stadt das Zentrum des Rinder- und Schafwollzuchtgebietes im Norden. Hier liegt die Kreuzung der Bahnverbindungen von Townsville nach Mt Isa und Winton.
Auf Grund von fossilen Funden urzeitlicher Dinosaurier ist dieses Gebiet auch als “Dinosaurierland” bekannt.
 
Richmond
 
Hier befindet ich ein Dinosauriermuseum, dessen Besuch man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Ausgrabungsstätten in den Gebieten um den Golf von Carpentaria sind mit die wichtigsten in Australien, durch die man einen Einblick in die Entstehung und Entwicklung des Kontinentes erhält. In diesem Museum sind einige der besterhaltensten Fundstücke ausgestellt.
 
Mt Isa
 
Gelegen im Nordwesten von Queensland, breitet sich die Stadt Mt Isa auf einer Gesamtfläche von 41000 km² aus und gilt somit als die Größte Stadt der Welt. Das entspricht etwa der Fläche der Schweiz, jedoch mit einer Einwohnerzahl von nur 20.900 Menschen.
Inoffiziell ist sie die Hauptstadt des Queensland Outbacks. Im Norden grenzt das Golflander Region, im Westen das Simpson Desert, im Süden die Channel Region, und im Osten das ländliche Grasland an.
 
Boulia (Channel Region)
 
Diese Stadt mit einer Einwohnerzahl von 300 Menschen, bezeichnet sich stolz als Hauptstadt der Queensland Channel Region.
 
Bedourie (Diamantina Shire)
 
Diese Stadt ist das Verwaltungszentrum des 94690 km² umfassenden Diamantina Bezirkes. Sein Wasser bezieht die Stadt vom Artesischen Becken, einem fast unerschöpflich wirkendem unterirdischen Wasserreservoir.
 
Südwesten
 
Das Outback des Südwestens Queenslands ist eine weite, dünn besiedelte flache Ebene, durchzogen von Flüssen, welche in Salzseen oder im Sand münden. Während und nach der Regenzeit ergießen sich die meisten Flüsse in den Lake Eyre, der eine Höhenlage unter dem Meeresspiegel hat.
 
Birdsville
 
Der Ort gelegen zwischen dem Sand des Simpson Desert und den Steinen des Sturt´s Stony Desert ist der Ausgangspunkt des berühmten Birdsville Track. Der Ort liegt 12 km vor der Grenzlinie nach Südaustralien und hat nur ein Hotel. 1912 gründete hier Rev. Dr. John Flynn den “Uniting Church Frontier Service” um sich den Problemen der Isolierung der weitverstreuten Bevölkerung im Outback zu stellen.