Victoria
 

 
Melbourne
 
1835 segelten Siedler in die Port Philip Bay und errichteten an den Ufern des Yarra Rivers, an dem schon seit Tausenden von Jahren die Ureinwohner lebten, einen Außenposten. Bereits 1851 wuchs die Einwohnerzahl auf 23.000 an. Im selben Jahr erhielt die Stadt ihren heutigen Namen, benannt nach dem Premierminister der Queen Victoria, Lord Melbourne. Die beste Möglichkeit einer Stadtbesichtigung bietet die Fahrt mit der kostenlosen historischen Straßenbahn - der City Circle Tram, die in beiden Richtungen des Uhrzeigersinns die Stadt umfährt.
Den Besten Überblick erhält man vom Rialtotower. Generell muss man sagen, das das öffentliche Verkehrsnetz hervorragend ausgebaut ist.
 
Parliament House
 
Mit den Bauarbeiten für dieses Regierungsgebäudes wurde im Jahre 1856, zu Höhepunkt des Goldrausches in Victoria, begonnen. Der Reichtum des Bundesstaates ist noch heute an der verschwenderischen, in Gold gefassten Innenausstattung, die als die schönste Australiens gilt, zu sehen.
Die Außenfassade zur Seite der Spring Street wurde erst 1892 fertiggestellt. Das Parlamenthaus in Melbourne war der erste Sitz des australischen Staatenbundes 1901, bis dieser 1927 nach Canberra verlegt wurde. Ab dieser Zeit wurden die speziell ausgebauten Räume des Hauses für die Sitzungen des Parlaments von Victoria genutzt.
Das Parliament House wurde niemals richtig fertiggestellt.
 
Gouvernment House
 
Die offizielle Residenz des Gouverneurs von Victoria wurde 1872 - 76 erbaut. Das Gebäude wurde von William Wardell, dem Chefinspektor für öffentliche Arbeit entworfen. Erbaut auf der Höhe des Wohlstandes, der das damals “phantastische Melbourne” zu einer der größten Stadt des 19 Jahrhunderts machte.
Dieses Gebäude ist gleichzeitig ein Denkmal für den hohen Stand der Architektur und vor allem für das handwerkliche Können zu Beginn des 19 Jahrhunderts. Besondere Aufmerksamkeit zieht das Mobiliar und andere Einrichtungsgegenstände auf sich , das extra für das Gouvernment House entworfen und hergestellt wurden. Die meisten Gegenstände offenbaren das handwerkliche Geschick der lokalen Handwerkern
John Bell, William Thwaites und James McEwan, die damals mit der Ausstattung beauftragt wurden.
Komplettiert wird die Einrichtung durch Leihgaben von Gegenständen aus der W.R. Johnston Sammlung. Aushängende Kunstwerke gehören der National Gallery of Victoria und dem National Trust of Australia. Das Gouvernment House vereint den Amtssitz und hauptsächlich Wohnstatt für den Gouverneur samt seiner Familie, und dient dem Empfang von Regierungsgästen.
Die Öffentlichkeit hat nur einmal im Jahr die Möglichkeit der Besichtigung und dies ist am Australia Day.
 
William Rickett
 
Wurde 1898 in Richmond, einem Vorort von Melbourne, geboren.
1934 wählte er das Bergland der Dandenongs als sein entgültiges Heim, wo er auch 1993 verstarb. Sein Leben galt der künstlerischen Arbeit und wurde von seinen Jahren des Kontaktes mit den Wüstenbewohnern des Pitjantjajara- und Arrerntestammes geprägt, welche ihn mit ihren einheimischen Kultur und Traditionen vertraut machten und hauptsächlich kreativ inspirierten. Zwischen 1949 und 1960 reiste er häufig nach Zentralaustralien um mit diesen Stämmen zu leben.
Er starb mit 94 Jahren im Sanctuary, der Ausdruck seiner energiereichen Kreativität ist. 92 Tonskulpturen, die er in die Harmonie des Urwaldes eingefügte, verkörpern die Einheit zwischen Mensch und Tier im einklang mit den Geistern des Landes und der Mutter Erde. Sie reflektieren seine Träume von Gleichheit und Gerechtigkeit.
 
Beechworth
 
Diese Stadt, gelegen zu Füssen der Australia Alps, zählt zu den Best erhaltensten Kleinstädte Victorias. Mit ihren über dreißig hervorragend erhaltenen Gebäuden, ist sie eine von nur zwei Städten im Bundesstaat, die in der Liste des Nationalen Kulturerbes eingetragen ist.
Beechworth hat eine faszinierende Vergangenheit, die mit der Rinderzucht begann.
Doch 1852 wurde Gold in der Gegend gefunden. In den ersten 14 Jahren, seit der Entdeckung der Goldvorkommen, wurden hier über 115 Tonnen mit einem Wert von 2 Milliarden Dollar (Preisberechnung des Jahres 1997) gefördert.
 
Ned Kelly
 
Des weiteren wird die Stadt eng in Zusammenhang mit dem berühmt berüchtigten Bushranger Ned Kelly gebracht. Ned wurde in Glenrowan gefangen genommen und wegen des Verdachts der Tötung zweier Polizisten am Stringbark Creek vor das Schwurgericht in Beechworth gebracht. Er, seine Mutter und einige seiner Anhänger wurden vom hiesigen Gericht verurteilt und in dem noch heute als Haftanstalt genutzten Gefängnis inhaftiert. Ned Kelly wurde 1880 in Melbourne hingerichtet.
 
Robert O´Hara Burke
 
Burke wurde 1821 in Irland geboren. Nachdem er bei den ungarischen Husaren und der königlichen irischen Polizei gedient hatte siedelte er nach Victoria und schloss sich am 1. April 1853 den Polizeikräften an.
In Beechworth hatte er von 1854 bis 1858 den Posten des Polizeikriminalrates inne. Trotz seiner exzentrischen Art wurde er respektiert. Bewunderung sprach man ihm zu, als er während eines Aufruhrs gegen chinesische Minenarbeiter 1857, besonnene Vorgehensweise an den Tag legte.
1860 leitete Burke die unglückliche Burke und Wills Expedition nach Northern Australia. Beide kamen auf ihrem Rückweg 1861 ums Leben.
 
Phillip Island
 
Die Insel mit einer Länge von 26 km und einer Breite von 9 km ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden.
97 km Küstenlinie umfassen das Eiland, die von massiven roten Felsklippen bis zu geschützt liegenden sandigen Stränden reicht (Western Port Bay). Die Bass Strait im Süden bietet hervorragende Bedingungen für Surfer und gilt als Attraktion unter den Topsurfern Australiens. Neben 200 verschiedenen Vogelarten gibt es unglaublich viele Wildtiere, darunter Koalas, Seehunde und die kleinen Zwergpinguine, welche eine Hauptattraktion für jeden Besucher sind.
 
Pinguin Parade
 
Pinguine kommen nur in der südlichen Hemisphäre vor. Speziell die Südküste Australiens ist die Heimat der Zwergpinguine. Einer Kolonie, dieser kleinsten Pinguine der Welt, kann man allabendlich bei der Rückkehr aus dem Meer beobachten.
Am Summerlandstrand auf Phillip Island wurde eigens für dieses Naturspektakel eine Tribüne errichtet, auf denen die Besucher Platz nehmen können, um dem Schauspiel beizuwohnen. Es ist empfehlenswert sich wetterfeste und warme Kleidung bereit zu halten, da keine Überdachung vorhanden ist. Man sollte schon 15 min vor Beginn der Parade anwesend sein. Die Landung beginnt mit dem ersten Pinguin der aus dem Meer das Land erreicht und dauert ca. 50 min. Natürlich kann man sich nicht darauf verlassen, das die Landung pünktlich vollzogen wird und so bedarf das Warten einiges Sitzfleisch. Fotografieren ist verboten (bedauerlich das sich einige Besucher nicht daran halten, ganz besonders die Japaner). Blitzlicht verwirrt die Tiere, so das sie sich auf dem Weg vom Strand zu ihren Nisthöhlen verirren.
 
Shipwreck Coast
 
Die Entstehung dieser Küstenlandschaft begann vor ca. 10-20 Millionen Jahren. Zahllose Millionen filigraner Skelette kleinster Meereslebewesen türmten sich auf dem Meeresgrund auf, vermischten sich mit anderen Sedimenten und bildeten unter dem anwachsendem Druck nachfolgender Ablagerungen Kalkstein.
Als sich das Meer zurückzog wurde der noch nicht gefestigte lockeren Kalkstein durch die raue See und den Wind abgetragen. Es bildeten sich Schluchten, Felssäulen, Inseln, Bögen und sogenannte Blowholes. Die weltberühmte Szenerie der 12 Apostel, erstreckt sich an der sogenannten Schiffswrackküste.
Durch die tragischen Schicksale von 163 Segelschiffen zu Zeiten der Siedlertage, die an diesem Küstenbereich zu Schaden kamen, erhielt sie ihren Namen. Das wohl bekannteste Schicksal ereilte die Loch Ard unter Captain Gibb, die im Jahre 1878 während eines Sturmes an den Klippen zerschellte. Nur zwei der 54 Menschen an Bord überlebten. Eva Carmichael und Tom Pearce fanden in der nach dem Schiff benannten Bucht Zuflucht. Für die Errettung der 18 jährigen Frau erhielt Pearce am 20. Juni 1878 in der Melbourne Town Hall vor Tausenden Menschen die Tapferkeitsmedailie in Gold und wurde zum Nationalheld.
Ein unromantisches Ende fand das Vorhaben der Heirat zwischen Tom und Eva. Innerhalb von drei Monaten kehrte Eva nach Irland zurück und keiner der beiden sah sich jemals wieder.
 
Tower Hill
 
Der Tower Hill Krater entstand vor ca. 25.000 Jahren, durch einen gewaltigen Vulkanausbruch. Er füllte sich mit Wasser und die in die Mitte zurückgestürzten Gesteinsmassen bildeten eine Insel. Heute bietet diese Insel sowie die Ufer des Kratersees idealen Lebensraum für viele Vogelarten.